Lignano liegt auf einer durch die Muendung des Tagliamento-Flusses und die Einwirkung antiker adiatischer Stoemungen modellierten Halbinsel, zwischen der Lagune von Marano und dem Meer, im noerdlichsten Bogen des Venetianischen Golfs.
Acht Kilometer feinster Sandstrand liegen zwischen dem Meer und den ueppigen Pinienhainen, die einen Teil der Halbinsel bedecken. Die reiche Vegetation Lignanos ist durch bodenstaendige Arten gekennzeichnet: Reihen von Steineichen an der Strandpromenade, Schwarzkiefern, Pinien, Strandpinien, Linden, sibirische Ulmen, Weissbirken, Platanen und Rosskastanien. Grosse Bedeutung wird der Erhaltung im Stadtgebiet riesiger Eichen begemessen, Zeugen einer laengst vergangenen Zeit.
Die Landschaft der Gebiete, die den Bogen der Lagune umfassen, besteht aus Festland und Wasser und eben in Zusammenhang mit dieser lebenswichtigen Anwesenheit des Wasserelements - Meer, Fluss, Lagune- sind im Laufe der Zeit die Umwelt, die Lebensarten und die wirtschaftlichen Taetigkeiten Lignanos entstanden.
Die Lagune von Marano, die den wesentlichen Teil der Halbinsel streift, stellt ein landschaftlich einmalig schoenes Gebiet und ein seltenes Oekosystem von grossem naturwissenschaftlichen und umweltbezogenem Wert dar, aber nicht nur aufgrund ihrer auch an seltenen Tierarten reichen Fauna und der hartnaeckigen Sumpfvegetation, sondern auch aufgrund der Eigenartigkeit der zeitweiligen Siedlungen der Fischer, der malerischen Fischerhuetten (Casoni) aus Schilf, in denen man heute noch die Spuren der alten Kultur der Lagune erkennen kann, als Zeugin von Lebensarten deren Ursprueng und Modelle sich in der Zeit verlieren.
Die Lagune erschliesst in ihrem durch Inseln und Untiefen gegliederten Bogen, die Spuren uralter Geschichte, die noch im venetianischen Dorf Marano sichtbar sind, einem typischen Fischerdorf, das noch bis Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb seiner Festungsmauern eingeschlossen war.
In die durch ein festes Wassernetz durchquerte Lagune muenden einge Quellfluesse, die besonders wasserreich und teilweise bis in die Ebene Sued-Friauls befahrbar sind. Diese Ebene ist durch geometrisch angelegte Aecker, durch eine ernsthafte Schlichtheit der Formen und weit ausgedehnte Flaechen und Horizonte gekennzeichnet.
Besonders eindrucksvoll sind die Landschaft und die Umwelt am Stella, einem Fluss in dessen Gebiet gerade ein Regionalpark errichtet wird. Sein Muendungsgebiet steht unter Naturschutz als Schonungsoase fuer Zug - und Standvoegel. Sie ist auch mit Birdwatching-Stellen versehen. Also aus dieser unnachahmlichen Umwelt kommt die Einladung, Lignano zu entdecken, oder besser, wiederzuentdecken.
Lassen Sie sich von den Farben am Horizont, von seinem sommerlichen Feiertagskleid und der tiefen Melancholie seiner Winter mit derselben ungeahnten Freude einfangen, die der junge Carlino-Hauptfigur einer unerreichten Stelle der "Bekenntnisse einen Italieners" von Ippolito Nievo - spuerte, als er jenen geheimnisvolle blaue Flaeche entdeckte, die nicht der Himmel war und sich - gewellt und durchsichtig- jenseits gruener,blumenbedeckter und durch grosse Kanaele, die sich in eine noch groessere Wasserflaeche verloren und hinter dieser Flaeche konnte man da und dort manche Berge und einge verstreute Glockentuerme erkennen.